Back to the Primitive
Ich führe regelmäßige Reviews durch und bewerte meine Werkzeuge, Setups, Methodologien, ob sie noch ihren Zweck erfüllen, oder angepasst werden sollten. Im Zuge eines solchen Reviews, habe ich meinen VPS kritisch betrachtet. Ein eigner Server im Internet stammt aus einer Zeit, als ich noch beruflich gependelt bin und viel Unterwegs war. Mittlerweile arbeite ich permanent von Zuhause. Dort steht ein kleiner Heimserver, auf dem eh lokale Dienste wie Home Assistant oder Pi-hole liefen. Über ein Wireguard VPN auf meiner Fritz!Box habe ich auch von unterwegs Zugriff auf mein Heimnetzwerk. Darum die große Frage: Macht ein eigener VPS überhaupt noch Sinn?
Bye Bye NextCloud
Zunächst wollte ich NextCloud simpel von meinem VPS auf meinen Heimserver umziehen. Doch dann habe ich auch hier reevaluiert, was ich wirklich brauche:
- WebDAV für meine Synchronisation von Obsidian auf meinem Smartphone
- Datei-Freigabe für einen Benutzer
Was ich jedoch nicht brauche:
- Ein Plugin-Ökosystem
- Bloat wie Kalender, Bookmarks, Online-Office Suite
- Multi-User Accounts
Was jedoch ganz nett wäre: Eine Web-GUI mit Text-Editor.
Nachdem ich diese Anforderungen für mich selber definiert hatte, habe ich NextCloud durch einen kleinen, eigenen Container-Stack ersetzt, der meine Dateien über Samba und WebDAV freigibt, und über Filebrowser
eine Weboberfläche mit Text-Editor bereitstellt. Aus Linux-Umgebungen kann ich über SFTP/SSH auf den Server und seine Dateien zugreifen.
Hello Terminal. Again
Wenn ich genauer reflektiere, habe ich mich schon immer im Terminal sehr wohl gefühlt. Vor ca. 10 Jahren war die Konsole schon meine Hauptarbeitsfläche auf meinem Laptop. Irgendwie ist das nach 2018 ein wenig verschoben, ich habe mehr mit VS Code geschrieben, NextCloud im Browser bedient. Aber wo ich nun meine Dateifreigabe wieder über SSH zugänglich habe, finde ich mich wieder mehr im Terminal. Und es fühlt sich irgendwie schneller, einfacher, fokussierter an. Mit der Zeit haben sich neben vi
und ranger
auch praktische neue Tools in meinen Werkzeugkoffer geschlichen, darunter fzf
, ripgrep
und fd
, mit denen ich nun meinen Alltag im Terminal meister.
RIP SpaceVim
Das SpaceVim Projekt ist schon länger Geschichte. Anfangs mochte ich diese Distribution, die vim
auf Steroide setzte. Und auch nach dem Ende des Projekts, funktionierte mein Setup ja auch einfach weiter. Aber nun war es dann doch soweit. Ich habe überlegt, was ich wirklich von SpaceVim brauche und habe den $HOME/.spacevim
-Ordner gelöscht. Am Ende kam dann eine sehr minimalistische .vimrc
dabei heraus, die mit nur wenigen Plugins auskommt:
- Airline als Statusleiste
- Unimpaired für Buffer-Navigation
- Nerdtree für Dateizugriff
- fzf für schnelleren Dateizugriff