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Olauncher: Ein minimalistischer Launcher für Android

Ich musste ein neues Smartphone einrichten. Und da habe ich wieder auf den Olauncher zugegriffen. Der Olauncher ist ein sehr minimalistischer Launcher und verfügbar über den Playstore oder auch F-Droid, denn er ist FOSS, free open source software. Das unterscheidet ihn mitunter vom Niagara Launcher, der ein ähnliches Konzept hat. Olauncher ist jedoch sogar noch minimalistischer.

Der Olauncher zeigt erstmal auf dem Home-Screen oben die Uhrzeit, darunter das Datum und dann eine Liste von bis zu acht frei wählbaren Apps. Man muss sich also auf seine wichtigsten Anwendungen konzentrieren.

Da ein Tippen auf die Uhrzeit die Uhr-App öffnet, und ein Tippen auf das Datum die Kalender-App, muss man diese schon mal nicht in der Favoritenliste aufführen.

Auf dem Home-Screen kann man durch Wischgesten weitere Apps öffnen:

  • Wischen von links nach rechts öffnet die Telefon-App
  • Wischen von rechts nach links öffnet die Kamera-App
  • Wischen von oben nach unten zeigt die Benachrichtigungsleiste - diese blendet Olauncher nämlich standardmäßig aus
  • Wischen von unten nach oben öffnet einen sehr minimalistischen App-Drawer

Der App-Drawer zeigt eine Liste der installierten Anwendungen. Alphabetisch sortiert, ohne Icons. Nur die Namen der Apps werden angezeigt. Im Drawer navigiert man entweder durch Wischen oder über das Eingabefeld, wo man den Namen der Anwendung suchen kann. Wenn der Suchbegriff nur einen Treffer findet, öffnet Olauncher die App automatisch - dieses Verhalten kann man aber einstellen.

Zu den Einstellungen gelangt man, wenn man auf dem Home-Screen lange auf einen freien bereicht getippt hält. Doch die Möglichkeiten sind (bewusst) sehr beschränkt:

  • Ausrichtung auf dem Home-Screen
  • Anzahl der Apps auf dem Home-Screen
  • Textgröße und Farbschema (hell/dunkel)
  • und noch ein paar Kleinigkeiten mehr

Was ich sehr schön finde: Man kann die Apps auf dem Startbildschirm umbenenne. So steht bei mir “Browser” anstatt “Firefox” oder “Notes” statt “Obsidian”.

Die Reduktion auf maximal acht Apps zwingen einen zur bewussten Auswahl der wichtigsten Apps. Dadurch, dass man weitere Apps über den Drawer suchen muss, soll übermäßiger Konsum von Anwendungen erschwert werden - doch ich muss gestehen, dass dieser Punkt bei mir nicht ganz funktioniert. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich App-Launcher wie rofi auf meinem Laptop gewohnt bin, und prinzipiell lieber per Tippen denn Icon-Klicken arbeite.

Ich kann verstehen, dass der Olauncher nichts für jeden ist. Selbst meine Frau hat derbe mit den Augen gerollt, als sie bei mir die Einkaufsliste auf dem Telefon öffnen wollte und mit dem Bedienkonzept (mal wieder) nichts anfangen konnte. Für mich ist dieser minimalistische Launcher jedoch gerade sehr passend und darum wandert er nun auch wieder auf das neue Smartphone.